Als Unternehmer:In ist der Cashflow eine der wichtigsten Finanzkennzahlen, die Sie kennen sollten.
Was ist der Cashflow?
Der Cashflow bezieht sich auf den Geldfluss in und aus Ihrem Unternehmen, also was kommt an Geld rein und was geht an Geld raus. Er zeigt an, wie viel Bargeld zur Verfügung steht, um die laufenden Betriebskosten zu decken, Investitionen zu tätigen und – ganz wichtig – auch Schulden zurückzuzahlen. Beachten Sie bitte, dass der Cashflow nicht dasselbe ist wie der Gewinn. Sie können Gewinne erzielen und trotzdem einen negativen Cashflow haben.
Warum ist der Cashflow so wichtig?
Nun, der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl, da er die Liquidität und finanzielle Stabilität des Unternehmens anzeigt. Ohne ausreichenden Cashflow könnten Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen, die Mitarbeiter zu bezahlen oder Investitionen zu finanzieren. Ein Mangel an Liquidität kann auch dazu führen, dass Sie teure Kredite aufnehmen müssen, um die Geschäfte am Laufen zu halten. Und wenn Sie nicht an Kredite kommen, kann die mangelnde Liquidität Ihnen sogar das Genick brechen und zur Insolvenz führen! Deshalb jetzt die entscheidende Frage:
Wie können Sie den Cashflow verbessern?
Hier sind einige Tipps von uns:
1. Verkürzen Sie bei den Kunden die Zahlungsfristen: Anstatt 30 Tage netto zum Beispiel einfach nur 14 Tage einräumen. Oder wenn Sie 14 Tage aktuell gewähren, dann auf 10 Tage netto verkürzen, einfach um schneller an Ihr Geld zu kommen. Und wenn Ihr Geschäftsmodell es erlaubt, sogar direkt bei Bestellung, den Kunden für das Produkt oder die Dienstleistung zahlen zu lassen, umso besser, wenn Sie das Geld gleich auf Ihrem Konto haben.
2. Verbessern Sie Ihre Fakturierung: Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Rechnungen sehr zeitnah und genau ausstellen. Vermeiden Sie Fehler in den Rechnungen, die zu Verzögerungen bei der Bezahlung führen könnten. Automatisieren Sie die Rechnungsstellung, so gut es geht.
3. Reduzieren Sie Ihre Ausgaben, wo immer es sinnvoll ist: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Ausgaben und suchen Sie nach Möglichkeiten, diese zu reduzieren. Z.B., indem Sie sich von Zeit zu Zeit Alternativangebote einholen oder mit Ihren Lieferanten in Preisverhandlungen treten. Vermeiden Sie unnötige Ausgaben und achten Sie regelmäßig auf Ihre Kosten. Übrigens kann und sollte Ihre Steuerberaterin hier ein guter Sparringspartner für Sie sein. Also holen Sie ihn mit ins Boot!
4. Optimieren Sie Ihr Lager, sofern vorhanden: Optimieren Sie die Lagerbestände, so dass Sie zwar lieferfähig sind, aber vermeiden Sie unnötige Bestellungen oder deutlich zu hohe Lagerbestände, denn die kosten oftmals richtig viel Geld. Verwalten Sie Ihr Lager effektiv, um einerseits lieferfähig zu sein, andererseits aber die Lagerkosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Schauen Sie sich regelmäßig die Umschlagshäufigkeit Ihrer Produkte an, mittels Warenwirtschaftssystem sollte das mit wenigen Klicks einfach zu ermitteln sein.
5. Schauen Sie sich alternative Finanzierungsmöglichkeiten an: Prüfen Sie alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie Crowdfunding oder Leasing, um Ihre Liquidität zu verbessern. Die gewählten Finanzierungswege müssen natürlich zu Ihrem Business passen. Also investieren Sie ruhig ein bisschen mehr Zeit in dieses Thema, es lohnt sich in jedem Fall. Und auch hier kann die Steuerberaterin super gut unterstützen!
6. Steigern Sie Ihre Umsätze: Oftmals lassen sich Umsätze steigern, ohne dass die Kosten dafür in gleichem Umfang steigen, so dass am Ende unterm Strich deutlich mehr Cash übrig bleibt. Dazu überprüfen Sie Ihre Vertriebsstrategien und suchen nach Möglichkeiten, Ihre Produkte oder Dienstleistungen so zu verbessern, dass zahlenmäßig mehr Kunden bei Ihnen kaufen oder bestehende Kunden mehr von Ihren Produkten bzw. Dienstleistungen kaufen.
Hier nochmal eine kurze, knackige Zusammenfassung zur Verbesserung des Cashflows:
Der Cashflow ist eine sehr wichtige Kennzahl, die Ihnen zeigt, wie viel Bargeld in Ihrem Unternehmen vorhanden ist, Ihnen also frei zur Verfügung steht für Investitionen, für Ausschüttungen oder Privatentnahmen. Ohne ausreichenden Cashflow kann es schwierig sein, Ihr Unternehmen erfolgreich zu führen. Durch das Verkürzen der Zahlungsfristen, die Verbesserung der Fakturierung, die Reduzierung der Ausgaben, die Optimierung des Lagers, die Prüfung von alternativen Finanzierungsmöglichkeiten und aus meiner Sicht der größte Hebel, durch die Steigerung der Umsätze können Sie Ihren Cashflow verbessern und somit die finanzielle Stabilität Ihres Unternehmens erhöhen.
Cash ist King!