Es ist korrekt, dass man die Leasingraten als Unternehmer als laufende Betriebsausgaben gewinnmindernd ansetzen kann.
Das Pendant dazu, wenn man das Auto kauft, ist die Abschreibung, die bei Neuwagen über sechs Jahr läuft. Der Nettokaufpreis wird über sechs Jahre abgeschrieben und mindert über sechs Jahre den Gewinn.
Wer also ein Auto für 60.000 € kauft, hat jedes Jahr eine gewinnmindernde Abschreibung von 10 T€.
Hier die Vor- und Nachteile von Leasing:
Vorteile sind:
- Ganz klar, man fährt immer die neuesten Modelle
- Man fährt das Auto in der Zeit, in der noch relativ wenige Reparaturkosten anfallen
- Beim Leasing sind relativ kurze Laufzeiten möglich, oftmals zwischen 12 und 36 Monaten
- Leasing ist grundsätzlich liquiditätsschonend und man kannt vertraglich sogar die Kaufoption nach Auslauf des Leasings vereinbaren. Man ist flexibel und belastest die Bilanz nicht mit Verbindlichkeiten.
- die mtl. Leasingraten sind oftmals deutlich niedriger als die Finanzierungsraten
- wer wenig fährt, hat oft sehr günstige Leasingraten
- und klar, Leasingraten kann man steuerlich absetzen
Nachteile beim Leasing sind:
- man ist oftmals an Partnerwerkstätten und Servicepflichten vertraglich gebunden
- Am Ende vom Leasing gehört einem das Fahrzeug nicht. Man zahlt für die Zeit der Nutzung des Fahrzeugs.
- Bei Vertragsabschluss muss man die Kilometerleistung möglichst genau angeben, um am Ende nicht Mehrkilometer teuer nachzahlen zu müssen
- Man muss das Auto sehr gut pflegen und aufpassen, dass keine Schäden entstehen. Denn der Zustand des Autos wird am Ende der Leasinglaufzeit in Augenschein genommen und oftmals gibt es da die eine oder andere teure Überraschung, da Mängel seitens der Leasinggesellschaft am Fahrzeug festgestellt werden, die über die üblichen Gebrauchsspuren hinaus gehen, zumindest aus Sicht der Leasinggesellschaft. Und das ist oftmals richtig ärgerlich.
Und was spricht für oder auch gegen den Kauf eines betrieblichen PKW?
Vorteile, die für einen Kauf sprechen:
- Wenn man das Fahrzeug bar bezahlt, gehört es einem. Bei einer Finanzierung steht der PKW regelmäßig unter Eigentumsvorbehalt und das Fahrzeug gehört einem erst, wenn es komplett bezahlt ist. Wenn einem der PKW gehört, kann man es fahren solange man willt und Spaß mit dem Auto hat.
- Und wenn man es verkaufen willt, so entscheidet man selbst über den Zeitpunkt und erzielt noch einen Kaufpreis für das Auto. Und genau diesen Aspekt sollte man nicht unterschätzen. Denn das führt in vielen Fällen dazu, dass der Kauf eines PKW über die Gesamtlaufzeit wirtschaftlich günstiger ist als das Leasing.
- Man muss sich vorher nicht schon Gedanken machen, wie viele Kilometer man mit dem Auto fahren wird. Klar, wenn man es später wieder verkaufen will, ist eine niedrige Laufleistung werterhaltend und von Vorteil.
- Die Erfahrung zeigt, dass gerade Handwerkerautos oftmals umgebaut werden müssen, damit der Handwerker das Auto so nutzen kann, wie er es braucht. Das ist bei Leasing regelmäßig gar nicht möglich. Da ist der Kauf oftmals die einzige Alternative. Und es gibt etliche Branchen, in denen das Auto erhebliche Gebrauchsspuren schon nach kurzer Zeit aufweist, auch da kann man von Leasing nur abraten.
- Es gibt schon sehr günstige Finanzierungsangebote. Entweder von den konzerneigenen Banken der Autohersteller oder auch über die Hausbank werden sehr oft günstige Finanzierungsangebote zwischen 1,0-3,0%, je nach Bonität des Unternehmers angeboten.
- Und klar man kann das Auto gewinnmindernd abschreiben und somit die Anschaffungskosten bei Neuwagen über 6 Jahre oder bei Kauf eines Gebrauchtwagen sogar über eine kürzere Laufzeit abschreiben.
- Wenn man einen Jahreswagen oder Gebrauchtwagen kauft, ist der hohe Wertverlust der Anfangszeit schon weg und man kann oftmals wirklich günstige Schnäppchen auf dem Gebrauchtwagenmarkt machen.
Jetzt zu den Nachteilen beim Kauf:
- In meinem Beitrag zur 1%-Regelung hatte ich schon gesagt, dass immer der Brutto-Listenneupreis entscheidend für die Berechnung der monatlichen 1%-Regel ist. Das wird natürlich bei Kauf eines günstigen Gebrauchtwagens schnell zum Nachteil. Denn da ist es völlig egal, wieviel man für den Gebrauchten bezahlt, denn das Finanzamt setzt immer den Neupreis des Fahrzeugs an.
Als Alternative hatte ich von der Fahrtenbuchmethode gesprochen, die in solchen Fällen immer zu empfehlen ist. Und da es von Vimcar das elektronische Fahrtenbuch gibt, das jeder Betriebsprüfung standhält, sollte das eigentlich kein Thema mehr sein.
Weitere Nachteile beim Autokauf:
- in der Regel fährt man das gekaufte Auto länger als den Leasingwagen, hat also nicht immer die neuesten Modelle
- nach ein paar Jahren werden die Autos regelmäßig reparaturanfälliger, das verursacht manchmal nicht unerhebliche Kosten
- der Kauf bedeutet bei Barzahlung natürlich, dass man ziemlich viel Liquidität dem Unternehmen entzieht, erst Recht, wenn mehrere Fahrzeuge angeschafft werden müssen
- die Finanzierungsrate ist immer gleichbleibend und wie gesagt auch höher als die Leasingrate; also auch wenn man das Fahrzeug wenig fährt. Dafür hat es eben am Ende auch einen höheren Restwert, für den Fall, dass man das Auto wieder verkaufen will.
- Man belastet bei Finanzierung des Kaufpreises die Bilanz mit den ausgewiesenen Verbindlichkeiten.
Also was denn nun: Auto kaufen oder leasen?
In beiden Varianten gibt es etliche Vor- und auch Nachteile.
Schreiben Sie sich auf, welche Vorteile bzw. Nachteile Sie ganz persönlich aus Unternehmersicht sehen und dann entscheiden Sie sich für die Variante, die ganz klar die meisten Vorteile bringt. Das müssen nicht steuerliche Vorteile sein, ganz im Gegenteil, diese Frage ist meist nicht unter steuerlichen Gesichtspunkten zu entscheiden, sondern ganz häufig spielt das Thema „Liquidität“ eine wichtige und entscheidende Rolle.